Shell

Unter einer Shell - auf Deutsch "Muschel" - versteht man bei Computern eine einfache prozedurgesteuerte Programmiersprache für die unterschiedlichsten Anwendungsgebiete. Die Shell ist zeichenorientiert und hat daher keine grafische Benutzeroberfläche. In ihr kann der Administrator kleine Programme - Scripts genannt - ablaufen lassen oder Kommandos abgeben, die eine sofortige Wirkung erzielen. Die Ausgabe erscheint sofort auf dem Bildschirm oder bei einer entsprechenden Umlenkung in einer Datei.

Vorteil einer Shell

Durch die einfache Struktur, die ohne jeglichen grafischen Komfort auskommt, kann sich in einer Shell auf das Wesentliche konzentriert werden. Das Schreiben von kleinen Scripts, die keine Kompilierung in eine maschinennahe Sprache benötigen, geht schnell von der Hand. In den meisten Shell-Arten gibt es eine Sofort-Hilfe, die mit einem "?" oder etwas Vergleichbarem aufgerufen werden kann. Durch diese Möglichkeit können die einzelnen Befehle Schritt für Schritt in einer Shell erarbeitet werden. Die Ausgabe des Befehls oder des auf der Shell ablaufenden Scripts kann dann analysiert werden, wodurch gegebenenfalls Anhaltspunkte gefunden werden, die eine Änderung der Syntax des Befehls zur Folge haben. Durch viele extra für die Shell geschriebene Programme gibt es meistens auch eine umfangreiche Liste an Befehlen, mit denen die Programmierung leicht von der Hand geht.
Ein großer Vorteil der Shell liegt in der Automatisierung von Handlungsabläufen. Auf einem Computer mit einer graphischen Oberfläche installiert, kann eine Shell so bestimmte Aufgaben mittels eines Scripts im Hintergrund übernehmen. Solche Hintergrundprogramme werden auch "Batch" oder "Batch Scripts" genannt.

Verschiedene Shell-Arten

Waren es anfangs noch UNIX-Systeme, die hauptsächlich mit einer Shell für die betriebssystemnahe Programmierung arbeiteten, so sind heutzutage sehr viele Variationen auf dem Markt. Fast jedes System hat mittlerweile eine Kommandoschnittstelle, wie eine Shell auf Deutsch am treffendsten genannt wird. Eine große Anzahl an grafischen Programmen stellt eigene Shell-Befehle für die Umsetzung und Automatisierung über die zeichenbezogene Shell mit zur Verfügung. So können heutzutage - basierend auf einer Shell - sogar beispielsweise komplette Mail-Serverumgebungen automatisiert verwaltet werden. Andere Shell-Varianten dienen der reinen Datenbearbeitung und lesen mittels eines Scripts Steuerungsdateien ein, über die die wichtigsten Anweisungen für die Programme zentral verwaltet werden können.

Graphische Shell

Mit den grafisch basierten Betriebssystemen zog in den 1990er Jahren auch die grafische Shell in die Welt der Computer ein. Die heutige Aufmachung der Computeransicht ist im weitesten Sinne eine grafische Shell, denn viele der mit der Maus oder auch der Tastatur getätigten Anweisungen werden im "Inneren" des Betriebssystems als Kommando interpretiert und umgesetzt. So ist es heute auch umgekehrt möglich, Teile von grafischen Benutzeroberflächen mit Anweisungen aus einer Shell zu verändern.

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